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Lubov Suka (GERMAN Kapitel 24)



Author: Dvizheniya
Genre: Romantic, Comedy, Drama

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Kapitel 24


Gegen Mittag traf sich Julia mit Alexandra im italienischen Restaurant 'Luciano'. Vor wenigen Tagen hatte die Sängerin dort ein Kochduell mit dem Restaurantchef Luciano. Die Räumlichkeiten und die familiäre Atmosphäre gefielen ihr dabei so sehr, dass sie das Treffen gleich nutzen wollte um das Lokal noch einmal besuchen zu können. Alexandra wartete schon am reservierten Tisch und nippte gerade an einem Weißwein als Julia das Restaurant betrat.
Bei dem Wiedersehen strahlten die Frauen und nahmen sich herzlich in die Arme.

"Es freut mich das du hier bist!", sagte Julia und küsste die Wange der Blondine.

Alexandra nickte vergnügt und strich mit der Hand über ihren Rücken.

"Du hast wirklich Glück das ich gerade in Moskau bin um meine Familie zu besuchen. Manchmal muss ich einfach mal raus aus Amerika um die Luft meines Heimatlandes zu schnuppern!"

Bei der Vorstellung in den Staaten zu leben und das turbulente Moskauer Leben einfach hinter sich zu lassen wurden Julia's Augen größer und sie nickte verständnisvoll. Die Brünette hing ihre Lederjacke über die Stuhllehne und setzte sich ebenfalls an den Tisch.
Einen kurzen Moment musterte Alexandra die zierliche junge Frau und überhaufte sie gleich mit Komplimenten.
Julias Wangen erröteten und ein leises 'Danke' kam über ihre Lippen. Sie war so verlegen das sie nur kurz mit der Zunge schnallzend die Menükarte nahm um sich ein Getränk auszusuchen. Wenn ein Mann ihr schmeichelte, wußte sie genau wie sie zu reagieren hatte. Bei einer Frau hingegen war Julia zweifellos überfordert. Insbesondere wenn sie diese auch noch insgeheim attraktiv fand.
Seit der letzten Begegnung in Los Angeles war Alexandra gereift. Sie wirkte selbstbewußter. Mit ihren langen blonden glatten Haaren und dem mädchenhaften Grazie war die junge Frau gewiss sehr reizvoll. Ihre jugendliche Ausstrahlung war jedoch nicht zu unterschätzen.

Während der Kellner die Menükarten auf den Tisch legte, bestellte Alexandra einen französischen Corton Rotwein. Rasch hob Julia ihren Mittel und Zeigefinger in die Luft.

"Zwei, bitte!"

Der Kellner nickte.

"Sehr wohl!"

Da sich die jungen Frauen eine lange Zeit nicht mehr gesehen hatten, hab es viel zu erzählen. Während sie in der Menükarte stöberten unterhielten sie sich über das, was in den letzten zwei Jahren passiert ist. Alexandra erzählte von ihrer bisherigen schaupielerischen Erfahrungen ihrer Nebenrolle in diversen zweitklassigen amerikanischen Serien als auch in die Teilname in einigen Theaterstücken. Auch wenn der Weg bisher sehr mühselig und schwer war, gab sie nicht auf. Bei dem Gespräch konnte man ihre Motivation und Freude am Schauspiel regelrecht spüren. Julia plauderte ebenfalls stolz über ihre erste Filmrolle. Vor einem Jahr hatte sie das Angebot für eine Hauptrolle in einem Comedy Horrorfilm bekommen. Schon von der Erzählung des ungewöhnlichen Zombiefilms war Alexander hingerissen und konnte sich Julia nur schwer mit einem Maschinengewehr vorstellen.
Der Kellner unterbrach die kichernden Frauen und servierte den Wein. Nachdem er jedes Glas gefüllt hatte und die Flasche in die Mitte des Tisches platzierte, nahm er seinen Stift und notierte die Bestellung.

Kaum hatte er den Tisch verlassen, stützte Alexandra ihre Ellbogen auf die Tichkante, faltete die Hände zusammen und lehnte ihr Gesicht an den Handrücken. Einen kurzen Moment musterte sie ihr Gegenüber, dann wollte sie mehr über die zukünftige Zusammenarbeit wissen.

"Du brauchst also in deinem neuen Video meine Hilfe?"

Julia nickte entschlossen, nippte kurz an dem Rotwein und spülte diesen einmal durch ihren Mund um den süßlichen, fein aromatischen Geschmack des Weins zu intensivieren. Beim Absetzen des Weins, erzählte die Sängerin von dem äußerst erotischen Inhalt des bisherigen Scripts. Da sich Alexandra nicht eine Sekunde bewegte und sie nur neugierig ansah war, wurde Julia etwas unsicher und fragte nach ihrer Meinung. Das Grinsen der Blondine wuchs je länger sie darüber nachdachte.

"Das ist ziemlich witzig!"

Im ersten Moment klang der Satz für Julia etwas zwiespältig. Es schien jedoch, als ob sich Alexandra noch immer Bilder gedanklich gewisse Szenen des Clips ausmalte. Julias erwartungsvollen Blick riß nicht ab. Sie fixierte jede Bewegung als Alexandra einen Schluck des Weins nahm. Beim Absetzen des Glasses auf den Tisch, nahm sie tief Luft und began zu nicken.

"Ok, ich bin dabei," antwortete sie schließlich mit einem Lächeln.

Eine große Erleichterung war in Julias Augen abzulesen. In ihrer Begeisterung erklärte die Sängerin, dass sich ihre Freundin Katya Dorosh um die Organisation kümmern wird.  Alexandra schrieb die Kontaktdaten in ihr Smartphone und versprach, dass sie sich umgehend bei der Konzertmanagerin melden wird. Julia bedankte sich mehrmals und war offensichtlich sehr erfreut über ihre Zusage.

Der Küchenchef Luciano brachte den Damen persönlich das Essen an den Tisch als er erfuhr, dass Julia das Lokal besucht hatte. Der kräftig gebaute Koch freute sich sehr über ihre Anwesenheit. Als sie aufstand begrüßte Luciano die zierliche Frau mit flüchtigen Küssen auf die Wange. Der italienische Gentleman empfang Alexandra ebenfalls mit einer kurzen Umarmung und schmeichelte der Blondine mit netten Worten.

"Eine bezaubernde junge Frau!" lächelte er und fuhr mit seiner Hand kurz über ihre Schulter.

"Mit eurer Anwesenheit müssten heute Abend eigentlich noch viel mehr Gäste mein Restaurant besuchen."

Die Damen setzten sich verlegen zurück auf ihre Plätze, während Luciano einen Mitarbeiter an den Tisch zitierte.

"Jawohl?", fragte der junge Kellner höflich.

"Bringe den bezaubernden jungen Frauen doch bitte den edelsten Wein des Hauses."

Gerade als Julia etwas sagen wollte, wurde sie vom Chefkoch unterbrochen.

"Der geht auf's Haus.. Und nun 'Buon Appetito'!"

Alexandra und Julia bedankten sich vielmals für die kleine Aufmerksamkeit.

"Wow, du kennst ja wirklich unheimlisch viele Leute..", stellte Alexandra überraschend fest und drehte die Spaghetti um ihre Gabel.

Julia zuckte bescheiden mit der Schulter. Gleichzeitig bließ mehrmals auf das heiße Stück ihrer Lasagne bis dieses auf der Gabel lauwarm war.
Nachdem Hauptgang bestellten sie eine große Portion Eis mit Sahne und köpften dabei die zweite Flasche Wein. Mit ihrer angeheiterten Stimmung plauderten die beiden Frauen bis in den Abend hinein, zeigten sich Fotos auf ihren Smartphones und gackerten ausgiebig wie zwei Teenager.
Der Abend war so unterhaltsam, dass die Sängerin ihre zukünftige Kollegin spontan für einen weiteren Drink zu Hause einlud.


Dort angekommen, bot Julia ihrem Gast einen Fruchtcocktail an. Alexander, die noch immer vor der Haustüre um die Jack Russel Hündin zu kraulen, nickte zustimmig mit einem Schmunzeln.

"Gerne!"

Im Wohnzimmer machten es sich die beiden Frauen gemütlich und stießen kichernd ihre Glässer aneinander. Die Blondine erinnerte sich an die gemeinsame Zeit in Amerika. Julia musste beipflichten und erwähnte das sie damals, aufgrund der guten Stimmung, gar nicht mehr aufgehört hatten zu trinken. Im gleichen Atemzug fügte sie hinzu, wie schön diese Zeit war.
Nachdem ihr Ex Freund Parviz sie zu Hause jahrelang an der kurzen Leine gehalten hatte, veränderte die plötzliche Freiheit grundlegend ihr Leben. Alexander überkreuzte die Beine und setzte sich seitlich um Julia besser zuhören zu können. Damals war Julia bei diesem Thema sehr schweigsam. Nun wollte sie mehr darüber wissen. Die Brünette plauderte offen über ihre Beziehung mit dem reichen Geschäftsmann. Das ständige Nippen an dem Cocktail war ein Zeichen dafür, dass ihr dieser Lebensabschnitt sehr viel bedeutete.

Kurz zuckten sie zusammen als es plötzlich an der Tür schellte. Die Frage ob Julia einen weiteren Besuch erwartete erübrigte sich, da sie den gleichen beirrten Blick aufgesetzt hatte.
Verwundert runzelte die Brünette ihre Stirn und steuerte zur Haustüre.
Als Olga dann vor ihr stand wollte Julia am liebsten die Tür gleich wieder schließen. In unvergänglicher schriller Stimme wurde sie begrüßt. Hätte Julia nicht gleich einen weißen Chihuahua vor der Nase gehabt, würde sie anhand des ohrenbetäubenden Tonfalls erahnen können, dass es wieder brennende Neuigkeiten gab. Mit Stolz stellte Olga ihren neuen vierbeinigen Begleiter vor. Derweil wurde der betrübt blickende Hund vor Julias Gesicht hin und her geschüttelt wurde. Auf die Frage ob dieser nicht niedlich sei, waren ihre Oktaven dabei so hoch, dass Julia über beschwerende Nachbarn bangen die sich über die ungewöhnliche Lautstärke im Hausflur zur späten Zeit beklagen würden. Um den Ärger zu vermeiden wollte sie den wieder nach teurem Parfum riechenden Gast abwimmeln. Doch erneut scheiterte sie daran Olga aus ihrer Wohnung fernzuhalten. Mit großen Schritten schmetterten die schwarzen High Heels über den Parkettboden während sie mit erhobenen Hauptes gleich in Richtung Wohnzimmer schreitete.
Beim Schließen der Tür Julias rümpfte die Nase und kniff ihre Augen zusammen als die Parfumwolke geradewegs an ihrer Nase vorbeizog. Einen kurzen Moment hielt sie inne und fragte sie, warum sie erneut daran scheiterte den ungebetenen Gast aus der Wohnung zu weisen. Schließlich waren es ihre eigenen vier Wände. Doch Olga schaffte es immer wieder in Sekunden die Sängerin völlig entgeistert stehen zu lassen.
Es schien als ob ein Nervengift in dem Parfüm sei der nur darauf aus war ihren Sinn und Verstand zu rauben. Von der eigenen blühenden Fantasie ergriffen, schüttelte Julia ihren Kopf und ging ebenfalls ins Wohnzimmer.
Alexandras Blick war eindeutig. Sie wirkte überfordert und wußte offensichtlich nicht ob sie Olga mit purer Ignoranz verdammen sollte oder ob es eine gute Idee sei einfach mit einem Nicken und aufgesetztem Lächeln Beachtung zu schenken.
Entgeistert sah sie zu Julia. Die Brünette zuckte nur kurz mit den Schultern und verzog im gleichen Moment so sehr das Gesicht, dass sie mit ihrer Mimik alles ausdrückte.
Julia setzte sich neben Sascha und sah mitleidend zu dem Hund. Der Chihuahua saß völlig regungslos auf ihrem Schoss und man bekam beinahe das Gefühl das es nur Stofftier war. Alexandra wollte wissen wie der Name des vierbeinigen Freundes sei.

"Tinkerbell!!", quietschte Olga erneut in hohen Tönen.

Bei dem Namen sahen sich Julia und Alexandra flüchtig mit großen Augen an. Aufgrund des kurzen Zuckens von Julias Mundwinkel und ihr erstarrter Gesichtsausdruck musste sich Alexandra räuspern um nicht laut loslachen zu müssen.
Doch Julia blieb nicht mehr länger erstarrt als Olga ihren Hund neben sich auf das Sofa legte und sich, mit schon suchenden Blicken durch das Wohnzimmer, nach Viva erkundigte.

"Viva ist nicht hier!", antwortete Julia und sprang plötzlich hecktisch vom Sofa auf.

Während sie mit eiligen Schritten zum Schlafzimmer ging um dort die Türe zu schließen, bot sie Olga etwas zu trinken an. In diesem Moment wollte sich Julia selbst ohrfeigen, doch sie wollte auf dezente Art verhindern das ihr Hund nicht doch noch auf die Idee kommen wird ins Wohnzimmer zu gehen um den Gast zu begrüßen. Auch wenn die Wahrscheinlichkeit sehr gering war, da Viva oftmals den Kontakt mit Olga vermeidet.

"Oh ja ein Tee wäre jetzt perfekt!" Das Quietschen ihrer Stimme und das Geräusch ihrer unzähligen Armreife, welche bei jeder kleinsten Bewegungen zu hören war, schallten durch die Wohnung.

Indessen der Gastgeber einen Tee in der Küche kochte, erzählte Olga mit einer unglaublichen Euphorie wie sie Tinkerbell bekommen hatte. Julia stützte ihre Hände auf die Küchenablage, senkte etwas ihren Kopf, schloss die Augen und nahm tief Luft um einen kurzen Augenblick in sich zu kehren.
Das laute Klicken des Schalters vom Wasserkocher ließ die junge Frau wieder in die Realität zurückkehren. Sie goß das heiße Wasser in die Tasse, legte den Teebeutel hinein und ging ins Wohnzimmer.

"Du bist ein Schatz! Was würde ich nur ohne meine Glamourschwester machen?", kicherte die Blondine und hob eitel ihre Hände in die Luft.

Bei dem Wort Glamourschwester runzelte Alexandra die Stirn und neigte mit fragendem Blick ihren Kopf zur Seite. Julia verollte die Augen und winkte desinteressiert.

"Ju! Nun erzähle mir von dir und Dima! Man ließt ja so einiges in der Zeitung...", gluckste Olga weiter und rührte elegant den Löffel in der Tasse.

Die Brünette konnte nicht glauben das sie nun mit diesem Thema anfing. Die letzte Person der etwas über die heimlische Affäre mit Dima erfahren würde wäre sicherlich Olga. Sie war unter anderem bekannt für ihren alltäglichen Tratsch und der Verbreitung von teils falschen Gerüchten.

"Du solltest wissen das man nicht alles glauben soll was in der Zeitung steht. Dima und ich arbeiten zusammen. Mehr nicht!", sagte Julia.

Ihr außerordentlich strenger Tonfall schien das erste Mal Wirkung zu zeigen. Es herrschte kurzzeitig Stille im Wohnzimmer. Anläßlich der groben Worte überlegte Julia einen kurzen Moment ob dies nicht wieder zu offensichtlich gewesen sei. Im Anschluss war Olgas Blick skeptischer. Als hätte sie eine Bestätigung ihrer Vermutung rührte sie weiterhin, völlig selbstüberzeugt, in ihrem Tee. Es herrschte Stille im Wohnzimmer. Olgas Augen schauten abwechselnd zu Alexandra und Julia. Kaum hatte sie ihren Tee zurück auf den Tisch gestellt, schlug sie ihre langen Beine überkreuz und lächelte. Ihre Körpersprache signalisierte abermals das sie zweifelos an einer neuen Theorie grübelte. Es dauerte nicht lange da deutete sie mit ihrem schmalen flinken Zeigefinger abwechselnd zu den beiden Frauen.

"Wenn es nicht Dima ist, dann ihr beide! Habe ich recht?", sagte sie dabei in einer unverbesserlichen Impertinenz.

Die beiden Frauen schüttelten synchron die Köpfe. Julia war völlig fassungslos und suchte gedanklich nach einem passenden Konter. Doch dies könnte womöglich Konsequenzen haben und ein langes, einseitiges, Gespräch entfachen. Olga könnte problemlos bei der Presse arbeiten und dort unersättliche Gerüchteartikel für eine Klatschzeitung verfassen. Nach Julias Meinung wäre das womöglich auch die einzigste Arbeit in ihrem Leben, welche diese Frau perfekt meistern würde.

"Nun ja, das muss dir ja nicht peinlich sein, meine kleine Glamourschwester!", kicherte Olga erneut völlig überschwenglich.

Julia rümpfte die Nase. Die sinnwidrige Aussage war für vollkommen unverständlich, da sie mit der Musik von gleichgeschlechtlicher Liebe weltweit bekannt geworden ist. Demzufolge gäbe es für die Sängerin keinen ersichtlichen Grund sich für die Gefühle einer andere Frau zu schämen. Auch Alexandra prustete laut los, hielt sich im gleichen Moment die Hand vor den Mund um sich das Lachen zu verkneifen. Bei dieser Reaktion presste Julia ihre Lippen aufeinander und nahm tief Luft.

"Richtig, vor deinem Besuch waren wir dabei uns zu betrinken um anschließend heißen Lesbensex auf dem Sofa zu haben."  

Alexandras unerwartete Aussage ließ Julia zusammenzucken. Mit großen Augen sah sie die Blondine an und war regelrecht sprachlos. Olga hörte auf ihren Chihuahua zu streichelt. Es fehlten auch ihr die Worte. Ein seltener Moment. Abwechselnd blickte Julia zu ihren Gästen und räusperte sich verlegen. Sie war völlig ergriffen von der Stille und dem plötzlichen Stimmungswandel welcher im Wohnzimmer herrschte.

"Oh...", raunte Olga und sah zaghaft um sich. Aufgrund Alexandras starrendem Blick wurde sie zunehmend nervöser.

"Nun...", fing Olga ihren Satz an und suchte offensichtlich nach den passenden Worten, während sie gierig den letzten Schluck des Tee's trank.

"...dann werde ich euch beiden mal alleine lassen..." nuschelte sie durch die Zähne.

Julia hatte nicht einmal die Gelegenheit sie an die Tür zu begleiten. Wortlos, mit einem kurzen Winken und einem aufgesetzten Lächeln, verließ sie die junge Frau fluchtartig die Wohnung.
Als die Tür sich schloss, sahen sich Alexandra und Julia überrascht an. Ein lautes Gelächter folgte. Die jungen Frauen prusteten los und konnten den schnellen Abschied der nervigen Olga nicht fassen. Julia bangte jedoch um die Konsequenzen der erfundenen Geschichte.
Alexandra winkte ab und beruhigte die Sängerin.

"Wenn sie in der Öffentlichkeit Geschichten erzählen will, dann wird sie es sowieso machen. Außerdem...", sie pausierte einen kurzen Moment und runzelte die Stirn "...wer nimmt Olga denn überhaupt ernst?"

Julia überlegte einen kurzen Moment und musste dem zustimmen. Ihre Freundin nippte an dem Cocktail und ahmte Olga's arrogante Körperbewegung nach.

"Vielleicht sind es ihre neuen Freunde aus dem tollen Chihuahua Club die ihr alles glauben...Tinkerbell hat es ja ganz genau gehört!", sagte sie in übertrieben quietschender Stimmlage.

Julia brach erneut in einem lauten Gelächter aus und ließ sich kichernd seitlich auf das Sofa fallen. Die Blondine konnte mit dem Lästern nicht aufhören. Mit dem Cocktail in der Hand stöckelte sie graziös ein paar Schritte durch das Wohnzimmer und wiederholte das sinnlose Gerede der extravaganten Frau. Mit Tränen in den Augen flehte Julia das sie aufhören solle. Dabei hielt sie sich lachend den Bauch fest und schüttelte fassungslos den Kopf.

Völlig ausgelassen alberten die Frauen bis in die Nacht hinein. Nachdem letzten Schluck des Cocktails bestellte Alexandra ein Taxi. Beim Abschied nahmen sie sich herzlich in die Arme. Julia wiederholte immer wieder, wie sehr sie sich auf ein Wiedersehen als auch auf die Zusammenarbeit mit ihr freuen würde. Alexandra äußerte, dass sie ebenfalls gespannt auf die gemeinsamen Tage in Kuba sei.
Julia musste ihren Gast widerwillig verabschieden. Gerne hätte sie noch länger mit ihr geplaudert und ausgelassen herumgealbert.

Als der Gast ihre Wohnung verließ, räumte Julia den Tisch ab und stellte die leeren Gläser in die Spülmachine. Im Badezimmer zog sie ihren himmelblauen Pyjama an. Beim Zähneputzen griff sie nach ihrem iPhone und prüfte, ob sie neue Nachrichten bekommen hatte. Zu ihrer Überraschung hatte sie eine Mitteilung von Dima. Er hatte ihr ein neues Foto von sich geschickt indem er gerade eine Pause an einem großen See machte und den dortigen Sonnenuntergang genoß. Als sie die Beschreibung des Bildes laß, schmolz die junge Frau förmlich dahin.

'Ich denke ganz fest an dich und stelle mir vor, so dass ich diesen romantischen Augenblick mit dir teilen kann... <3 '

Ihre Knie wurden weich. Das Herz pochte unaufhaltsam. Gerührt von diesen Worten biß sie unbewußt auf ihre Zahnbürste, setzte sich auf den Rand der Badewanne und schrieb zurück.

"Dimochkaaaaa!!!!! <3 <3 <3 <3 <3 "

Wenige Sekunden später kam auch schon seine Antwort.

"Juuuuuuuul!! Wie geht es dir?"

Daraufhin musste Julia schmunzeln und bemerkte wieviel Zahncreme sich in ihrem Mund angestaut hatte. Mit einem großen Schritt ging sie zum Waschbecken, spülte sich den Mund aus und antwortete indessen auf seine Nachricht. Nachdem sie sich abgeschminkt und ihre Haare gebürstet hatte, ging sie ins Bett und widmete sich völlig ihrem iPhone Display. Sobald sie auf Antwort wartete, sah sich Julia erneut das kürzlich gesendete Bild an und musterte den nackten Oberkörper des jungen Mannes. Sie spürte wieviel Zeit schon zurücklag, an dem sie unbeschwert jeden Zentimeter seines muskulösen Körpers berühren konnte. Das Verlangen nach einem neuen leidenschaftlichen Abenteuer überflutete nahezu all ihre Sinne.
Der Ton einer neuen eingegangen Nachricht ließ sie zurück zur Realität kommen. Umgehend scrollte sie den Text hinunter.
Julia biß sich kurz auf die Unterlippe als sie das neue Bild sah, wie Dima völlig durchnäßt am See lag und die warme Sonne die Wasserperlen auf seiner Haut schmelzen ließ. Ohne lange zu zögern entschloss sich Julia ebenfalls dazu anschaulich verlockende Bilder zu senden. Somit zog sie verführerisch den Kragen ihres Pyjamaoberteils weit nach unten, dass man nur noch erahnen konnte was neben ihrer nackten Schulter und dem hervorblitzenden Dekolté als nächstes kam. Mit einem betörenden Gesichtsausdruck schoss sie schließlich ein Bild von sich selbst und schickte es an den jungen Mann. Wenig später kam auch schon die eindeutige Antwort. Dima war positiv überrascht von dem unerwarteten verführerischen Bild. Er wollte mehr Bilder sehen. Doch Julia verkniff es sich seiner Forderung nachzugehen. Sie vertröstete ihn eine Weile mit anspieligen Flirts bis Dima schließlich das Schreiben beenden musste. Auf seine versprochene Rache war die junge Frau jedoch sehr gespannt.


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