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Lubov Suka (GERMAN Kapitel 17)



Author: Dvizheniya
Genre: Romantic, Comedy, Drama

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Kapitel 17

Am nächsten Tag brachte Oleg seine Tochter zum Flughafen Sheremetyewo. Bevor die Sängerin mit ihrem Duetpartner auf Tour ging, hatte sie den Tag mit ihrer Familie verbracht. Julia musste sich von ihrem Vater schon im Auto verabschieden, da es an dem großen Flughafen wieder an Parkmöglichkeiten mangelte. Oleg half ihr den großen roten Koffer aus dem Auto zu heben und gab seiner Tochter zum Abschied noch einen Kuss auf die Wange.

"Pass' auf dich auf mein Engel."

Julia nickte mit einem breiten Grinsen. "Dima ist ja bei mir!", antwortete Julia und zwinkerte ihrem Vater ein Auge zu.
Auf dem Weg zum Flughafen pochte ihr Herz wieder völlig unkontrolliert. Als sie durch die Drehtür ging, nahm sie tief Luft und betratt schließlich die große Halle des Moskauer Flughafens. Julia nahm ein Blatt Papier aus ihrer Jackentasche und faltete es auseinander.
Sie kontrollierte die Daten mit der großen Anzeigetafel. Dann steuerte sie zum angegebenen Schalter. Nachdem sie ihren Koffer abgegeben hatte, checkte sie ein machte sie sich im Terminal auf die Suche nach ihrem Duetpartner. Dies erwies sich als schwierig, da sich hunderte Menschen an den vielen aneinander gereihten Terminals tummelten.

"EEHH JUUUL!!", ertönte es lauthals plötzlich ein paar Meter hinter ihr. Als Julia sich umdrehte, entdeckte sie Dima in der Menschenmenge. Lachend kam er auf die junge Frau zu und versprühte wieder seine gute Laune. Julia lächelte erfreut und umarmte den jungen Mann.

"Diesmal wollte ich dich nicht wieder erschrecken!", grinste er schelmisch und nahm seine schwarze Sonnenbrille vom Gesicht. In einem Ohr steckte noch immer ein Kopfhörer aus welchem laut Musik ertönte. Mit seinem grau weitem Hoodie und der gleichfarbenden Trainingshose glich er beinahe einem fünfzehn Jahre alten Teenager. Er trug immer sportliche Kleidung, welches ihn um ein paar Jahre jünger und auch symphatisch machte. Dies war einfach eines seiner Markenzeichen.

Die zierliche Frau blickte ihn an und strich mit der Hand durch sein glattes kurz braunes Haar.

"Du hast dir heute nicht einmal die Haare gestylt", stellte Julia fest und legte mit einem Lächeln neugierig ihren Kopf zur Seite.

"Ich konnte nicht schlafen...", erklärte Dima. Seine Stimme klang dabei wieder weich.

Die Brünette machte einen mitleidenden Schmollmund und wollte den Grund für seine schlaflose Nacht wissen. Dima spielte etwas nervös mit seiner Sonnenbrille und nahm tief Luft.

"Das war gestern alles so aufregend. In der Nacht bin ich einfach nicht zur Ruhe gekommen. Aber ich habe an dich gedacht und deine Musik gehört. Somit verging die Zeit etwas schneller."

Julia war sprachlos. Von ihren ehemaligen Liebhabern kam noch nie jemand auf die Idee ihre Musik zu hören, wenn die Sehnsucht zu groß war. Die junge Frau schmunzelte verlegen und strich wortlos über seinen Arm.

Die restliche Zeit bis zum Einchecken ins Flugzeug verbrachten die Sänger mit einer ausgiebigen Unterhaltung über die kommenden Tage. Das Signal ertönte im Terminal das die Passagiere in das Flugzeug betreten können. Die beiden Sänger gingen, gemeinsam mit dem Team, in die Business Class und machten es sich dort für den fünfstündigen Flug gemütlich.
Als das Flugzeuge eine gewisse Höhe erreicht hatte und die Passagiere die Sitzgurte wieder öffnen konnten, nahm Julia ein Prospekt aus dem kleinen Stoffbeutel, welches an der Rückseite des Sitzes vor ihr hing. Sie blätterte so lange durch das Magazine bis sie einen Artikel gefunden hatte, welcher sie halbwegs interessierte. Dima lehnte sich entspannt zurück, schlug seine Arme überkreuz und blickte kurz auf das Propekt, worauf ein leicht bekleidetes Model abgebildet war. Dann sah er in das konzentrierte Gesicht seiner Duetpartnerin und musste schmunzeln.

"Jul?", sprach Dima seine Duetpartnerin plötzlich an und spielte mit seiner Sonnenbrille indem er immer wieder die beiden Bügel des Gestells auf und zu klappte. Die Brünette antwortete mit einem leisen 'Hm?' und war nach wie vor in den Artikel vertieft.

"Du magst doch das gleiche Geschlecht, richtig?"

Julia drehte sich mit großen Augen um und sie sah sich unschuldig um.

"Ja!?", antwortete sie und war verwundert über diese unerwartete Frage.

Dima grinste. Räuspernd drehte er sich mit dem gesamten Körper etwas zu seiner Duetpartnerin.

"Und welche Frauen magst du? Blond? Braunhaarige? Rothaarig? Schlank? Sportlich?"

Julia rümpfte kurz ihre Nase und biss sich wieder verlegen auf ihrer Unterlippe. Sie zuckte mit den Schultern und erklärte ihm das die inneren Werte für sie zählen. Doch Dima war diese Antwort nicht genug und wollte genauere Angaben wissen. Die Brünette zuckte abermals mit ihren Schultern und wollte dem Thema ausweichen.

"Komm schon Jul!! Es muss doch ein Bild von einer Traumfrau in deinem Kopf geben."

"Dima!!", sagte Julia und stupste ihm gegen die Schulter um ihm klar zumachen das er leise reden soll. Dies ermutigte ihn jedoch die junge Frau weiterhin mit seiner Neugier zu schikanieren. Er stand auf und blickte ringsum über die Köpfe der zahllosen Passagiere. Als er dann auch noch unerwartet weibliche Fluggäste als Beispiel für Julias potentielle Traumfrau lautstark präsentierte, wünschte sich Julia in einem anderen Flugzeug zu sitzen.

"Dimka!!!", zischte sie, als alle Blicke auf die beiden Sänger gerichtet war und zog ihn am Ärmel zurück auf den Sitz. Die Brünette verollte seuftzend die Augen. Seinen starren und fordernden Blick ließ sie jedoch nicht in Ruhe.

"Ich habe kein Bild von einer Traumfrau", erklärte Julia erneut und verschrenkte die Arme.

Dima machte einen enttäuschenden Schmollmund und zuckte mit seinen Schultern.

"Ihr Frauen macht euer Leben immer so kompliziert...", murmelte der junge Mann. Dabei nahm er seine Kapuze und zog diese über seinen Kopf und machte es sich auf dem Sitz gemütlich. Er spürte Julias starrenden Blick. Kurz blinzelte er mit seinem gewöhnlich frechen Grinsen zu ihr. Die Brünette schüttelte schließlich den Kopf und seufzte wortlos. Sie blätterte weiterhin durch das Propekt und stieß schließlich auf einen kleinen Artikel über Mitya Fomin. Julia erinnerte sich an Dimas fragwürdige Aussage in der Mail. Nun war der Zeitpunkt gekommen um mehr über sein Verhältnis mit Mitya herauszufinden. Sie legte das Prospekt auf seinen Schoss und deutete mit einem Finger auf den Artikel. Gespannt wartete sie auf seine Reaktion. Dima war regungslos. Nur sein Blick wanderte grob über den Artikel.
Julia wiederholte seine Aussage aus damaligen Mail und wollte wissen, warum er beim Hinterfragen dem Thema ausgewichen ist.

Dima nahm tief Luft, musste jedoch schmunzeln.

"Jetzt willst du Revanche, was?"

Julia schüttelte mit einem Lächeln ihren Kopf. "Nein, ich bin neugierig. Du weißt doch, dass wir Frauen immer neugierig sein müssen..."

Dima legte seinen Kopf in den Nacken und dachte einen kurzen Moment nach. Er erklärte schließlich das er seit Jahren mit Mitya Fomin befreundet war. Nach seiner Meinung hatte er sich charakterlich so sehr verändert, dass beide nicht mehr auf einem Level sind. Außerdem hatte er vor wenigen Monaten auf einer Gala seiner Freundin an die Brüste gefasst. Dima konnte dieses Verhalten nie verzeihen.
Julia staunte über diese Erklärung und war überrascht von Mityas Auftreten. Sie wußte, wenn ein gewisses Promillelevel bei ihm erreicht war, das er ziemlich repressionsfrei werden konnte. Das er jedoch so weit gehen würde, war selbst für sie unverständlich.

"Was hälst du davon wenn wir uns einen Film anschauen?", fragte Dima und wollte offensichtlich von dem sensiblen Thema ablenken. Als Julia fragte welchen er schauen möchte, nahm Dima seinen Rucksack vom Boden auf und legte diesen auf seinen Schoss.
Sie musste darüber Lächeln wie stolz er seinen Rucksack öffnete und in seiner mitgebrachten DVD Sammlung wühlte. Schließlich zeigte er ihr alle Filme nacheinander.

"Also, ich habe zur Auswahl: 'Men in Black', 'Space Jam', 'Flubber', 'Doctor Dolittle' und 'Rush Hour'."

Julia runzelte die Stirn und musste sich räuspern bei dem Anblick der uralten Komödien in seiner Hand. Ein Lächeln breitete sich schließlich auf ihrem Gesicht aus. Sie wollte gar nicht erst nachfragen ob er zeitnahe Filme mitgenommen hatte, da dies sicherlich nicht der Fall war. Erneut schaute sie sich jeden einzelnen Film an und entschied sich letztlich für 'Men in Black'.


Dima schmunzelte und war offensichtlich zufrieden mit der Entscheidung. Er packte die restlichen Filme zurück in die Tasche und nahm sein MacBook heraus. Als er diesen startete, dunkelte Julia das kleine Flugzeugfenster ab, indem sie den Rolladen hinunterzog damit die Sonne nicht weiterhin den Blick auf dem Bildschirm stören konnte. Gerade als sie eine geeignete Sitzposition suchte um den Film zu schauen, spürte sie Dimas Arm um ihre Schulter. Als Julia ihn mit einem Lächeln ansah, schenkte er ihr ein Lächeln zurück und zog sie vorsichtig zu sich. Ihr Herz began prombt unkontrolliert zu schlagen, dass sie das Klopfen im Brustkorb spüren konnte. Sie legte ihren Kopf an seine Schulter und war zu Anfang mehr auf seine Nähe konzentriert. Den Film hatte sie in vergangenen Jahren ohnehin schon mehrmals gesehen. Julia musste immer wieder schmunzeln wenn Dima sich herzlichst über lustige Filmszenen amüsierte. Die junge Frau war froh das sie sich für die Mitreise auf Dima's Tour entschieden hatte. Nun konnte sie jede Sekunde mit ihm genießen und war erfreut über seine ungewohnte Offenheit in der Öffentlichkeit.

Der fünfstündige Flug verging schneller als erwartet. Mit dem bestellten Van fuhren sie in das zwanzig Minuten entfernte 'Hotel 'Sibir'. Aufgrund der dreistündigen Zeitverschiebung war es in Barnaul mittlerweile schon Mitternacht und die Strassen waren frei. Kaum hatten sie das kastenförmige Luxushotel betreten, kamen zwei in einem schwarzen Sako gekleidetete Buttler, welche das Gepäck der russischen Popstars in die zugewiesenen Zimmer brachten. Die Lobby wirkte sehr hell, da die Lichter der kleinen Fluter an der Decke auf die braun grau marmorierte Wand und den Boden reflektierten. Der Boden glänzte so sehr vor Sauberkeit, das man in diesem sein eigenes Spiegelbild erkennen konnte. Das seriöse Hotel für Geschäftsreisende, schenkte den Besuchern im Wartebereich sogar einen kleinen Kamin verziert von griechisch-römischen Säulen.
Nachdem sie von Yana ihre Hotelzimmerkarte bekommen hatten, machten sich die Sänger gemeinsam mit dem Team auf den Weg in ihre Zimmer.
Im kleinen Aufzug stand Julia gleich neben Dima. Als sich die Tür schloss, traffen sich ihre Blicke. Kaum sah sie in die starrenden braunen Augen, konnte die Sängerin erneut diese fast unerträgliche Spannung spüren.  Dimas Augen wurden etwas kleiner als sich sein Blick in die blauen Augen vertiefte. Julia wollte in diesem Moment wissen über was er gerade nachdachte. Doch das plötzliche Rucken des Aufzugs beim Ankommen in das nächste Stockwerk riß die Sänger aus dem kleinen 'Augen-Flirt'.
Wortlos gingen sie durch den Korridor bis Yana die Stille unterbrach um den Superstars mitzuteilen, dass sie sich morgenfrüh um sechs Uhr in der Lobby treffen werden.
Die Hotelzimmer vom den Sängern und dem Team waren alle im gleichen Stockwerk.
Als Julia die richtige Seite der Hotelzimmerkarte suchte, um ihr Zimmer zu öffnen, spürte sie kurzeitig wie Dimas Hand über ihren Hintern streifte. Beim Vorbeigehen hauchte er ihr ein sanftes 'Gute Nacht' ins Ohr, was Julia einen kalten Schauer verspüren ließ.
Die Sängerin schluckte und wünschte ihm das gleiche. Ihre Stimme war dabei so leise, dass sie nicht einmal wußte ob er dies gehört hatte. Dima zwinkerte ihr ein Auge zu, bevor er schließlich sein Zimmer, welches gleich neben ihrer Suite lag, betrat.

Julia nahm tief Luft und steckte schließlich die Karte in den Schlitz. Als sie in das Zimmer kam, entdeckte sie ihren Koffer, gleich neben dem Bett welches überzogen war mit einer seidenen Tagesdecke. Die kreisförmigen rot grauen Muster darauf waren passend zum weinrotfarbenden Teppich und dem Vorhang am großen Fenster und dem. Die kraftvollen Farben des Zimmers hebten sich sehr gut ab aufgrund der weißen Wand mit der mittigen Holzbordüre. Julia öffnete ihren Koffer und suchte nach passender Kleidung für den morgigen Tag. Sie nahm eine hellblaue Jeans und ein graufarbendes Chanel Oberteil aus dem Koffer. Da das Oberteil zu kühl war für die kalten Frühlingstage in Barnaul, legte sie ein ebenfalls graues Kapuzen Sweatshirt daneben.
Die Anreise hatte alle Beteiligten ermüdet und in knapp fünf Stunden wird der Wecker schon wieder klingeln. Nach einer Dusche legte sich Julia völlig abgespannt ins Bett, knipste das Licht der kleinen Nachttischlampe aus und machte es sich gemütlich. Als sie eine komfortable Schlafposition gefunden hatte, blickte sie aus dem Fenster und beobachtete den Mond, welcher immer wieder von dicken Wolken überdeckt wurde. Je länger sie den Mond betrachtete, umso schwerer wurden ihre Augen und war dabei einzuschlafen als ein lautes Klopfen ertönte und die Sängerin kurz erschrecken ließ. Sie hielt einen Moment inne und konzentrierte sich. Doch sie konnte nur das leise Rauschen des Strassenverkehrs hören. Gerade als sie sich vom kleinen Schreck erholt hatte und ihre Augen wieder schloss, ertönte erneut ein lautes Klopfen. Diesmal konnte die junge Frau die annäherende Richtung des ungewohnten Lärms wahrnehmen. Sie blickte an die Wand und wartete darauf das das Klopfen erneut zu hören war. Julia erinnerte sich im gleichen Moment, dass Dima gleich nebenan sein Zimmer hatte. Somit brauchte sie nicht länger darüber nachdenken woher die nächtliche Ruhestörung kam. Ihre Vermutung bestätigte sich wenige Sekunden später als das Klopfen erneut zu hören war. Unverzüglich krabbelte Julia mißvergüngt unter der Bettdecke hervor und schlug mit der Faust gegen die Wand.

"Dima!!!", brüllte die Sängerin laut los.

Sein lautes und freches Gelächter erfolgte. Aufgrund dieser Reaktion konnte Julia nur erahnen das ihr Duetpartner wieder nur Flausen im Kopf hatte und es wurde offensichtlich das er der einzigste aus dem Team war, welcher um diese Uhrzeit noch unbegrenzte Energie besaß. Stöhnend legte sich Julia wieder unter die Decke und schüttelte ihren Kopf. Da war sie wieder in dieser rätselhaften Situation zwischen einem seriösen und kindischen Bilan.








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