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Lubov Suka (GERMAN Kapitel 14)



Author: Dvizheniya
Genre: Romantic, Comedy, Drama

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Kapitel 14

Während Julia nach Hause fuhr unterdrückte sie sich weitere Tränen und versuchte sich auf den Strassenverkehr zu konzentrieren. Noch immer schmerzten Ivans letzte Worte in ihrem Herzen. Es war offensichtlich das er die Lust am Leben verloren hatte und dabei war, sich selbst aufzugeben. Für die junge Frau war es schwer diese Situation nachzuvollziehen, auch wenn sie selbst schon schwere Zeiten in ihrem Leben durchmachen musste. Dennoch hatte Julia niemals ihre Lebensfreude verloren. Vielmehr war sie immer wieder aufgestanden und kämpfte erfolgreich um ihre Ziele. Das gleiche Gefühl will sie nun Ivan zurückgeben. Sie will ihm zeigen, wie schön das Leben ist und das es sich lohnt dafür zu kämpfen. Er war derjenige der sie zu einem internationalen Superstar gemacht hatte. Ohne ihn könnte Julia den heutigen Luxus nicht genießen. Ohne Ivan hätte sie sehr viele Menschen niemals kennengelernt. Außerdem hätte siewohl niemals die Chance gehabt, die halbe Welt mit eigenen Füssen zu betretten und all die wunderschönen Dinge gesehen, welche viele Städte und Metropolen zu bieten haben. 

Die Sängerin fuhr ihren Porsche in die gemietete Garage welche gleich an dem Haus des Apartments lag. Sie schaltete das Auto aus und lehnte sich einen kurzen Moment zurück um tief durchatmen zu können. Als sie die Augen schloss, konzentrierte sie sich auf das Knistern den warmen Motors und den Lärm des aufbrausenden Lebens in den Moskauer Strassen. Unzählige Erinnerungen an vergangene Tage liefen wie ein Film in ihrem Kopf ab. Sie konnte ihre eigene kindlische Stimme hören, als sie sich das erste Mal mit Ivan unterhielt. Seinen erfreuten Gesichtsausdruck sehen als sie ihm mitteilte, dass sie in der Gruppe t.A.T.u. beitretten wird. Dieses Lächeln wollte Julia ihrem ehemaligem Manager nun zurückgeben. 
Julia öffnete langsam ihre Augen und griff blind auf den Beifahrersitz um ihre Handtasche zu nehmen. Nachdem sie ausgestiegen war und das Auto abschloss, machte sie sich auf den Weg in ihr Apartment. 
Dort angekommen blickte sie auf den sauberen Boden. Ihre Blicke wanderten einmal durch den aufgeräumten Flur. Julia seufzte kopfschüttelnd und musste Schmunzeln. Sie hatte Marina schon mehrmals gesagt, dass sie die Wohnung nicht putzen muss. Doch das fleißige Kindermädchen konnte es wieder einmal nicht lassen. Auf dem Sideboard entdeckte Julia einen Zettel:

"Hallo Julitschka, 
ich bin mit den Kindern bei deinen Eltern. Ich habe Viva in der Wohnung gelassen. Ich bin eine große Runde mit Viva spazieren gegangen. Aber ich habe es heute leider zeitlich nicht mehr geschafft sie zu füttern.  
Liebe Grüße und Kuss, Marina"


Julia nahm den Zettel und rief  den Namen ihres Hundes während sie in die Küche ging. Leise tapste die Jack Russeldame aus dem Schlafzimmer. Als sie ihre Besitzerin sah, wedelte Viva freundlich mit der weißen kleinen Rute.
Die Brünette füllte den Napf mit dem Hundefutter und stellte dies neben die Wasserschüssel. Kurz streichelte Julia über den Kopf ihres Hundes.

"Guten Appetit, Viva!", sagte Julia und lächelte als der Hund mit großem Appetit das Futter gierig verschlang. 

Während Viva die Schüssel sauber leckte, kochte sich Julia einen grünen Tee. Anschließend setzte sie sich auf ihr Sofa und schaltete den Fernseh an. Sie zog ihre schwarzen Boots aus, warf diese lustlos in die Mitte des Wohnzimmers und lehnte sich entspannt zurück. Halbherzig zappte sie durch die Programme und nahm den  Tee vom Tisch. Julia nippte vorsichtig an dem warmen Getränk und musste festellten, das derzeit keine TV Show ihre Stimmung verändern könnte. Noch nicht einmal ihre Lieblingssendung 'Comedy Club' zauberte ein Lächeln auf ihre Lippen. Noch immer waren ihre Gedanken bei Ivan.
Plötzlich rannte Viva aus der Küche direkt an die Haustüre und blickte gespannt auf die Türklinge. Julia sah ihrem Hund nach und runzelte fragend ihre Stirn als es im gleichen Moment an der Tür klingelte. Nach diesem Tag wollte Julia eigentlich die Tür nicht mehr öffnen.
Stöhnend stand Julia vom Sofa, stellte ihren Tee zurück auf den Tisch und wusch mit der Handfläche ein letztes Mal über ihr müdes Gesicht. Als sie die Tür öffnete und den unerwarteten Gast sah kam ein leises Seuftzen über ihre Lippen. Als die Viva die lauthals quiekende Olga sah, rannte die Jack Russel Hündin  sofort ins Schlafzimmer. Julia beobachtete wie ihre Hündin vor dem Gast flüchtete. Als sie sich umdrehen wollte, wurde sie von Olga umarmt.

"Olga, es ist heute sehr unpassend, könntest du vielleicht...", began Julia ihren Satz und wollte die vom weißen Pelz bedeckte Frau auf einen anderen Tag vertrösten. Doch diese hörte nicht einmal ein Wort von dem was Julia sagte. Sie drückte die Sängerin ein letztes Mal feste an sich und betratt wie selbstversändlich das Apartment.

"Ich habe fantastische Neuigkeiten...", jubbelte Olga mit ihrer schrillen Stimme und hob dabei eitel ihre beiden von weißen Handschuhen bedeckten Hände in die Luft.
Julia verollte ihre Augen und nahm tief Luft während sie die Tür schloss. Dabei inhalierte sie ausversehen eine Wolke des teuren Parfüms. Die Brünette spürte wie ihre Lunge aufgrund des intensiven Geruchs kurz brannte. Die Brünette hustete so kräftig das ihr vor Anstrengung Tränen in die Augen stiegen.

Olga stellte ihre schwarze Krokodilledertasche auf den Glastisch ab und setzte sich auf das Sofa. Sie schlug ihre langen schlanken Beine übertrieben überkreuz, so dass sie problemlos mit dieser Akrobatik in einem Zirkus auftretten könnte.

"Hast du vielleicht einen Champagner im Haus? Ich möchte gerne mit meiner Glamourschwester anstoßen! Es gibt etwas großartiges zu feiern!"

Julia zog einen Sessel an den Tisch und setzte sich somit mit etwas Abstand zum Tisch gegenüber von Olga. Sie zog die Tasse mit dem Tee auf ihre Seite und schüttelte mit einem künstlichen Lächeln den Kopf. Erneut dachte die Sängerin nicht daran ihrem ungebetenen Gast etwas zu trinken anzubieten.

"Wie? Du hast keinen Champagner? Du bist doch weltweit berühmt und dann gibt es doch immer etwas zu feiern, Julitschka." kicherte Olga laut los und hielt dabei eine Hand eitel vor ihren Mund.

Julia rümpfte ihre Nase und zog eine Augenbrauen hoch. Dann musste auch sie Lächeln über ihren geplanten Konter.

"Ich habe mit meiner Solokarriere erst begonnen und soweit ich weiß hatte ich noch keinen Hit in den Charts. Es gibt also derzeit nichts zu feiern. Demzufolge habe ich auch keinen Champagner im Haus." 

Olga dachte über diese Aussage kurz nach, winkte jedoch ab.

"Nun ja...", sagte sie etwas irrritiert und nahm ihre Krokodilhandtasche und suchte dort nach einem Gegenstand.

"Du hattest doch vor kurzem Geburtstag, richtig?"

Julias  antwortete nur mir einem leisen "Aham...' und ihre Augen wurden größer als sie sich daran erinnerte das sie Olga nicht zum Geburtstag eingeladen hatte.

"Hast du nicht gefeiert?", fragte die Luxusqueen neugierig und überreichte ihrer sogenannten Galmaour-Schwester halbherzig ein Present.

Ein lautes Räuspern war von der Brünette zu hören als soe auf eine Flasche mit hellbrauner Flüßigkeit blickte und verzweifelt nach einer passenden Antwort suchte. Ihr Blick war starr auf das Present gerichtet und sie drehte die Flasche etwas nervös in ihren Händen. Als ihr keine passende Antwort in den Sinn kam, wechselte Julia schnellstmöglichst das Thema.

"Vielen Dank für das Geschenk. Sehr aufmerksam von dir. Hast du das gleiche Parfüm?",  Julia grinste dabei so sehr mit einer übertrieben gespielten Freude, dass ihre Wangen kurz schmerzten.

"Jaaaaa," quiekte Olga los und war innerhalb von Sekunden zurück in ihrem Glamourleben. Der Plan vom Geburtstag abzulenken, ging somit auf.

"Vor ein paar Tagen, habe ich mir das gleiche Parfüm gekauft. Und ich liebe es!!! Es duftet so herrlich. Ich liebe es so sehr, dass mein Flacon fast schon leer ist."

Julia konnte sich ein kurzes Lachen bei dieser Vorstellung nicht verkneifen und räusperte sich. Durch ihre Zähne sprach sie ein leises: "Oh? Wirklich? Na das ist ja..." Dann nahm sie tief Luft und ersparte sich weitere Worte.

Olga sprang plötzlich vom Sofa auf, streckte ihr den Hals entgegen und forderte Julia auf das Parfum an ihrem Hals zu riechen. Doch sie lehnte sich automatisch nach hinten als eine erneute Wolke des Parfüms näher kam. Sie machte Olga deutlich das sie den Geruch des Parfüms schon wahrgenommen hatte.
"Das ist toll nicht wahr??", quietschte Olga wieder los und riß Julia die Flasche aus der Hand. Als sie das Parfüm in die Luft hielt und Andeutungen machte die Wohnung einzusprühen, riß Julia panisch ihre Augen auf und sprang vom Sessel.

"NEIN!!!", schrie sie und riß Olga die Flasche wieder aus der Hand.

Olga war verwundert übert diese ungewohnte Reaktion.

"Was ist denn mit dir los? Eine Starallüre, was?" Dann gackerte sie so laut los das die dünnen Gläser im Wandschrank das Echo wiedergaben.

"Ja...möglicherweise...", seufzte Julia fast schon erleichtert, setzte sich wieder zurück auf den Sessel und hielt dabei das Parfüm mit beiden Händen fest.

Die Sängerin blickte Julia auf die Uhr. Es war 20 Uhr und der Abend schien nun sehr lang zu werden als Olga aus ihrer Handtasche die neuen Entwürfe ihrer Modekollektion herausnahm. Nach vier Jahren hatte sie es endlich geschafft das ihr Cousin Chapurin einen Entwurf auf seiner nächsten Fashionweek vorstellen wird. Julia war jedoch froh über diese Information. Somit würde sie die Einladung zur diesjährigen Fashionshow für die Herbstkollektion nicht besuchen. Sie will diesen wichtigen Abend für Olga nicht miterleben, da diese zweifelsohne so glücklich und stolz über ihre Modekollektion sein wird, dass  man ihr Verhalten nicht ertragen kann.
Nach drei Stunden entschied Olga wieder nach Hause zu gehen. Als Julia die Haustüre schloss, drehte sie sich um und lehnte sich erschöpft gegen die Wand. Ein leises schmerzvolles Stöhnen kam über ihre Lippen, als sie dabei mit dem Hinterkopf gegen die harte Wand stieß. Einen kurzen Moment fragte sie sich ob sie aufgrund der schrillen und lauten Stimmlage der Luxusqueen Kopfschmerzen hatte oder ob es der beißende Geruch des Parfüms war. Nachdem Julia alle Fenster im Wohnzimmer geöffnet hatte, ging sie ins Badezimmer um sich die Zähne zu putzen. Der Tag war für die junge Mutter heute zu Ende. Sie hatte nicht einmal mehr Kraft für eine ruhige Stunde vor dem Fernseh.

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