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Lubov Suka (GERMAN Kapitel 10)



Autor: Dvizheniya
Genre: Romantic, Comedy, Drama

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Kapitel 10


Es war Valentinstag. Über Nacht war der Winter erneut in Moskau eingebrochen und brachte viele Centimer Neuschnee. Die letzten zwei Tage hatte sich Julia von der Trennung und auch von Olga's unerwarteten Besuch etwas erholen können. Um ihren Trennungsschmerz zu lindern, hatte sie mit Mona eine große Shoppingtouren in Moskaus größten Einkaufszentren unternommen. Abends aßen sie in teuren Restaurants und verbrachten anschließend, in ebenso luxoriösen Bars, die Zeit mit unzähligen Runden Backgammon und tranken einen süsslichen Rotwein. 
Julia lernte Mona vor einiger Zeit in einem Moskauer Fitnesscenter kennen. Mona ist eine sportliche junge Frau und, wie Julia,  ebenfalls Sängerin. Die beiden gleichaltrigen Frauen hatten sich auf Anhieb sehr gut verstanden und teilten viele gemeinsame Interessen. 

Julia fuhr nach dem Frühstück zu ihren Eltern und verbrachte dort den restlichen Morgen. 
Sie erzählte ihnen von der Trennung von Vladim. Trotz der weniger schönen und unerwarteten Neuigkeit, war ihr Vater von Vladims Vorschlag, weiterhin mit ihr befreundet zu sein, begeistert. Auch wenn Oleg über diese Idee wieder stundenlang diskutieren wollte, wechselte Julia schnell das Thema. Denn sie wollte an Valentinstag nicht über eine mögliche Freundschaft mit ihrem Ex Freund sprechen. Die Tatsache das sie am heutigen Tag den Abend alleine verbringen wird, während unzählige Paare romantische Stunden miteinander verbringen werden, war schon hart genug.

Nachdem Mittagessen machte sich Julia gemeinsam mit ihren Kindern auf den Weg zum Serebryany Bor, dem sogennanten Silberwald, in Moskau. Dieser Wald, welcher eher einer mit einer Insel gleichzusetzen ist, liegt in der Nähe ihres Elternhauses östlich vom kleinen Stadtteil Ostrov und war vom großen Stroginskaya See und dem Moskau River umgeben. Dort gab es viele Wege zum stundenlangen Wandern und Wiesen zum erholen. Viele Moskauer Einwohner gehen zu diesen Ort zum Fischen, Grillen oder sogar, aufgrund der teils großen freien Fläche, zum Paragliden. Wenn der See im Winter zugefroren ist, nutzen viele die Chance um dort mit ihren Schlittschuhen ein paar Runden zu drehen.

Julia stellte das Auto auf einem naheliegenden Parkplatz ab und ging zu einem Spielplatz. Dieser bot viele Möglichkeiten zum Klettern, Schaukeln, Karussel fahren und vieles mehr was Kinderherzen höher schlagen ließ und war unangefochten der Lieblingsspielplatz ihrer Kinder. Wenn Samir erfuhr das sie zu diesem Spielplatz fahren, packte er immer seinen kleinen Rucksack und stopfte diesen voll mit Schaufeln, einem Sandsieb, Förmchen und all das was ein Kind im Sandkasten benötigt. Dabei war es ihm egal ob der Sand zugefroren war oder nicht. Es gehörte einfach zu seiner Standartausrüstung auf einem Spielplatz. Viktoria hingegen beschäftigte sich an verschneiten Tagen mit dem Bauen eines Schneemanns und bekam tatkräftige Unterstützung ihres kleinen Bruders, indem er mit seiner kleinen Sandschaufel den Schnee auf die großen Schneebälle schmiss.
Dabei entdeckten die Kinder zum dritten Mal an diesem Tag, einen fliegenden rotfarbenden Herzluftballon am Himmel. Julia sass auf einer Bank und beobachtete wie der Luftballon mit dem kalten Wind in Richtung Stadt zog. Sie fragte sich woher die Ballons kamen. Vielleicht gab es in der Nähe einen Markt der am heutigen Valentinstag diese Herzballons verkaufte.
Die junge Mutter musste etwas schmunzeln bei der Vorstellung eines frisch verliebten küssenden Paar, was die Welt um sich herum vergisst, während der Ballon dabei in den weiten Horizont steigt. Sie musste dabei einen kurzen Moment an Vladim denken und fragte sich, was sie heute wohl unternommen hätten. Samir und Vika erfuhren ebenfalls, dass sie nicht mehr mit ihm zusammen ist. Die Enttäuschung in den Augen ihrer Kinder schmerzte fast mehr in ihrer Seele als die Tatsache das sie nun Single ist. Julia hatte ihnen gesagt das sie jedoch mit Vladim befreundet bleibt und sie ihn weiterhin besuchen können. Dabei war sie sich selbst noch nicht einmal sicher, ob sie eine Freundschaft mit ihrem Ex Freund überhaupt wollte. Julia nahm ihr iPhone und entschied sich für den Versuch einer Freundschaft. Sie schrieb Vladim die erste Nachricht nach der Trennung und versuchte sich dabei erst einmal kurz zu fassen.

"Hey Vladim. Ich wünsche dir einen schönen Valentinstag. - Julia "

Gerade als sie die Nachricht abgeschickt hatte, fragte sie sich, ob es eine gute Idee war sich das erste Mal nach einer Trennung an Valentinstag zu melden. Vielleicht nahm er es auch sarkastisch auf und ist vielleicht verletzt? Julia schüttelte innerlich den Kopf. Immerhin war er derjenige der die Beziehung beendete. Und wenn Vladim eine ernsthafte Freundschaft haben will, dann wird er sicher dementsprechend reagieren. Nach wenigen Minuten bekam die junge Frau eine Antwort.


"Hallo Julia, danke für deine Nachricht. Ich wünsche dir ebenfalls einen schönen Valentinstag und liebe Grüße an Vika und Samir."

Julia war positiv überrascht über diese Reaktion und war gerade dabei zurückzuschreiben. Doch sie löschte die Nachricht wieder. Sie wollte nicht zu aufdringlich wirken. 
Gerade als sie ihr iPhone zurück in die Handtasche steckte, sprach ein älterer Herr sie an und überreichte ihr einen roten Herzluftballon. Der gleiche Ballon wie einer von diesen, welche zuvor in der Luft flogen. Die Kinder blickten hinauf zu dem herzförmigen Ballon und rannten um die Wette zu ihrer Mutter um das unerwartete Geschenk zu ergattern. Julia gab Samir den Ballon und um Streit zu vermeiden erklärte Julia, dass sie ihn abwechselnd halten dürfen.
Die junge Mutter drehte sich um doch der Unbekannte war nicht mehr zu sehen. Vielleicht verschenkte jemand dieses kleine Present für die Leute zum Valentinstag. 
Trotz des kalten und bisher eher düsteren Tag konnte sich an diesem Nachmittag immer mehr die Sonne durchringen. Julia lehnte sich entspannt auf der Bank zurück und hob ihren Kopf um die Wärme der Sonne vollständig genießen können. Doch es dauerte nicht lange da wurde sie von ihrer Tochter aus den Tagträumen gerissen. Julia öffnete ihre Augen und erneut flog einer von diesen Herzluftballons am Himmel entlang. Als sie jedoch zu ihrer Tochter blickte, hatte diese ebenfalls einen Ballon in der Hand. Und als ihr Blick zu Samir wanderte, wußte sie das dies nicht der geschenkte Ballon von dem Unbekannten war.

"Woher hast du denn jetzt den Ballon?"

"Eine Frau hat ihn mir gerade dort vorne geschenkt", erklärte ihre Tochter und zeigte zum anderen Ende des Spielplatzes.

Julia runzelte ihre Stirn und blickte um sich. Doch es war niemand zu sehen. Am Anfang war diese Ballongeschichte schön. Doch nun hatte Julia entgültig genug von dieser mysteriösen Balloninvasion. Nachdem sie ihren Kindern half den Schneemann fertig zu bauen, gingen sie gemeinsam eine Runde an dem See entlang spazieren. 
Dabei kam ihnen ein junges Paar entgegen, welches ebenfalls zwei Herzballons mit sich trug. 
Julia war erfreut darüber, dass sie nicht die Einzigste war, welche von der Heliumparade umzingelt war. Doch als das Paar plötzlich vor ihr stehen blieb und ihr die beiden Ballons mit einem breiten Lächeln in die Hand drückte, war ihre innere Freude wieder gesunken. 
Gerade als das Paar weiter gehen wollte, stoppte sie Unbekannten und fragte woher sie diese Ballons haben. Das Paar jedoch zuckte nur kichernd mit den Schultern und setzte ihren Spaziergang wortlos fort. Während ihre Kinder sich um jeden neuen Luftballon freuten, bekam Julia ein unwohles Gefühl und ging nun mit schnelleren Schritten zurück zum Auto.
Als sie am Parkplatz ankamen und Julia die vielen herzförmigen fliegende Presente sah, wurde ihr bewußt, dass sie die Ballons nun in den Kofferraum stecken musste, da diese während der Fahrt unmöglich im Innenraum des Autos herumfliegen konnten. Am liebsten hätte sie alle Ballons fliegen lassen, doch dann würde sie den größten Ärger mit ihren Kindern bekommen. 
Julia nahm alle Ballons an sich während Samir und Julia ins Auto stiegen. Sie öffnete den Kofferraum des Porsches und versuchte mit viel Mühe die Ballons in den Kofferraum zu verstauen. Die erwies sich jedoch nicht als so einfach, da immer mindestens ein Ballon drohte wieder heraus zu fliegen. Außerdem wurde sie genaustens vom Rücksitz aus von ihren Kindern beobachtet. Insbesondere war es wieder der Blick ihrer Tochter der ihr sagte, dass sie sich nun etwas Mühe geben soll die Ballons ordnungsgemäß zu verstauen. Es war genau dieser scharfe Blick, welchen sie selbst ihrer eigenen Mutter in jungen Jahren, in ähnlichen Situation, zugeworfen hätte. 
Als der letzte Ballon schließlich sicher im Kofferraum schwebte, drehten sich ihre Kinder wieder zufrieden um. Julia blickte auf das fliegende Drama in ihrem Porsche Cayenne und seufzte. Sie hätte niemals gedacht das es so schwer sein könnte, vier Ballons in einen Kofferraum zu stecken. 
Als Julia den Kofferraum schloss, blickte sie erschrocken auf ihre Scheibe, welche ein dutzend dieser Herzluftballons wiederspiegelte. Ihr Herz pochte so sehr vor Aufregung das sie es beinahe Hören konnte. Wie versteinert starrte sie auf ihre Heckscheibe und beobachtete das Bündel Ballons was sich langsam mit dem Wind hin und her wiegte. Julia traute sich nicht einmal umzudrehen um zu sehen wer hinter ihr stand. Hatten diese unerwarteten Presente sie wahnsinning gemacht? Oder war es die innere Angst, aufgrund ihres teils gefährlichen Lebens als sogennanter 'homosexueller' Superstar in Russland, was sie nun so erstarren ließ? Es wäre immerhin nicht das erste Mal das sie von jemanden krankhaft verfolgt wird. Aber dies lag nun schon einige Jahre zurück.

"Ich hatte Angst das du mir wegfliegst wenn ich dir alle Luftballons auf einmal gegeben hätte", ertönte eine bekannte Stimme hinter ihr. Diese Stimme welche in ihrem Innern regelmäßig explosionsartige Wellen auslöste.

"Dima?? Du??", krächzte Julia fragend, als sie sich erschrocken umdrehte. Sie blickte in seinen wieder bubenhaften Gesichtsausdruck und sein freches Lächeln mit den Grübchen in den Wangen ließ Julias Herz prompt wieder Marathon laufen. Sie blickte hinauf zu dem Bündel Ballons und wollte wissen wieviele er gekauft hatte.

"54 Ballons", antwortete er stolz und wedelte mit den restlichen Ballons welcher er noch in der Hand hielt hin und her. 

Julia runzelte ihre Stirn. "Warum denn 54?"

Dima zuckte unschuldig mit seinen Schultern. "Der Laden indem ich sie gekauft habe, hatte nur noch 54."

Die junge Frau musste darüber lachen und wollte sich nicht vorstellen wieviele er sonst gekauft hätte. Sie konnte nicht glauben das Dima der Grund für die mysteriösen Presente war und fragte sich warum er das getan hatte. Niemand besorgt sich aus Spaß 54 Luftballons und rennt damit durch Moskau. Doch Julia hatte nicht den Mut nachzufragen und starrte auf die vielen schwebenden Ballons. Nach dieser großen Überraschung und auch Erleichterung wurde ihr langsam Dimas Plan bewußt.

"Woher hast du gewußt das ich heute hier bin?", wollte sie wissen. Ihre Stimme klang sehr weich und ihr Blick war noch immer auf die Ballons gerichtet. 

"Als wir letzte Woche bei deinen Eltern waren hast du deiner Mutter gesagt, dass du mit deinen Kindern Valentinstag hier verbringen wirst."

Julia war erstaunt darüber das er sich daran erinnern konnte. Sie sah ihn mit einem überraschten Blick an, was Dima in dem Moment sehr gefiel. Er konnte in ihren Augen ablesen das sie mehr wissen wollte.

"Also bin ich heute zu dem Haus deiner Eltern gefahren und habe dein Auto gesehen. Ich habe gewartet bist du mit den Kindern weggefahren bist. Dann habe ich an eurer Tür geklingelt und habe mit deiner Mutter gesprochen. Ich wollte mich eigentlich nur vergewissern ob du wirklich hier her kommst....."

Julia räusperte sich und unterbrach Dima an dieser Stelle. 

"...eigentlich...?"

"Nun...", began Dima zu stammeln und blickte etwas nervös zu Boden. "Also...deine Mutter hat mir eben nicht nur erzählt das du sich hier mit deinen Kindern aufhälst, sondern eben auch das Vladim sich von dir getrennt hat."

"Sie hat...?", begann Julia verwundert ihren Satz und räusperte sich. Dima blickte schulterzuckend in das fassungslose Gesicht der jungen Frau. Sie war etwas verärgert über die Tatsache, dass ihre Mutter ihr Privatleben ausplauderte. Auch wenn es bei einem Kollegen war. Immerhin wollte sie Dima dies selbst mitteilen. Es schien als ob Dima nicht nur ihr selbst, sondern auch ihrer Mutter den Kopf verdrehte. Er fragte vorsichtig nach ihrem Befinden. Als Julia ihm seinen neugierigen und zugleich loyalen Blick sah, musste sie schmunzeln und nickte.  

"Ja mir geht es gut. Ich habe mich mit einer großen Shoppingtour und einigen Runden Backgammon beruhigen können."

"Mit wem?" wollte Dima gleich darauf wissen und zog eine Augenbraue hoch.

Julia presste ihre Lippen etwas aufeinander und ihr Blick in die Luft war so geheimnisvoll, dass Dima beinahe vor Neugier platzte. Sie genoß diesen Moment, zuckte lässig mit ihren Schultern nnd wechselte spielerisch das Thema. 

"Erzähl' mir doch einmal was du nun mit den...wieviele waren es noch gleich? 54 Luftballon machen willst?"

"Ich weiß doch nicht was DU mit ihnen machen willst", antwortete er und streckte ihr das Bündel Ballons entgegen.

Julias Augen wurden größer und sie schüttelte mit einem Lächeln ihren Kopf. 

"Oh nein, nein, nein...das kannst du nicht machen. Ich kann die vielen Ballons nicht alle mit nach Hause nehmen."

Dima machte einen Schmollmund und setzte einen herzzerreißenden Gesichtsausdruck auf. Als Julia dies sah konnte sie kaum widerstehen. Sie biß sich sanft auf ihre Unterlippe, machte einen Schritt auf Dima zu und nahm schließlich dankend die Ballons entgegen. 

"Du bist so verrückt...", flüsterte sie, als sie wieder völlig selbstvergessen vor ihm stand und in seine braunen Augen starrte. Der junge Mann lächelte nur schelmisch und fragte ob Julia Lust hat mir ihm und ihren Kindern Essen zu gehen. Hinsichtlich der vielen Ballons runzelte sie ihre Stirn und wedelte mit der Schnur des Ballonbündels.

"Na dann lassen wir sie einfach über Moskau fliegen", sagte Dima und umfasste im gleichen Moment Julias Hüften. Die Frau quietschte erschrocken auf als der Sänger sie plötzlich mit Schwung in die Lüfte hob. Dabei musste sie so sehr lachen, dass sie die Schnurr der Ballons los ließ. Während diese im hohen Tempo in den Himmel stiegen, hob Dima die junge Frau immer höher in die Lüfte und trällerte dabei lauthals einen Teil seines Songs Kosmos*.

"Mooooi Kosmos ....moooi mir... vselennayaaaa...moi kosmoooos...moi kosmoooos..."

Julia quietschte lauthals seinen Namen und bat ihn sie wieder runterzulassen während sie noch immer ununterbrochen lachte. Doch Dima hatte einen riesen Spaß das Leichtgewicht immer wieder in die Luft zu heben. Er umfasste schließlich mit seinen Armen ihren Bauch, drückte Julia nah an sich und begann sich langsam hin und her zu wiegen. Dann Julia schmiegte ihren Kopf langsam nach hinten, direkt auf seine Schulter.  Als Dima jedoch in die strahlenden blauen Augen sah, verließen ihn die Kräfte. Die junge Frau rutschte langsam an ihm hinab und ihre Arme umklammerten prombt seinen Hals. Dabei verlor sie ihren Blick nicht aus Dimas Augen. Ihr Herz begann nun noch schneller zu pochen als sich ihre Gesichter wieder sehr nah waren. 

"Ich wünsche dir einen wunderschönen Valentinstag, Julitschka..", flüsterte er mit seinem bubenhaften Lächeln und strich sanft eine Haarsträhne von Julias Stirn.

"Das wünsche ich dir auch...", hauchte Julia.

Einen kurzen Moment dachte sie daran ihn wieder zu küssen. Ein Kuss würde diese aufregende Valentinstagsüberraschung nun perfektionisieren. Doch zum ersten Mal war Julia in der Lage gegenüber Dima ihren Verstand einzusetzen. Sie erinnerte sich nicht nur an Vladims Aussage, sondern auch an Dimas schwankende Stimmungen ihr gegenüber. Mal war er offen, dann wieder verschlossen. Nun wollte Julia ihn auf die Probe stellen. Auch wenn sie selbst weniger erfreut über ihre eigene Entscheidung war und diesen Moment vertiefen möchte. Doch sie wollte wissen ob Dima es ernst mit ihr meint oder ob er nur mit ihr spielt, wie die Katze mit einer Maus.

"Du siehst so nachdenklich aus", stellte er fest.

Julia musste über diese Erkenntnis schmunzeln und setzte einen rätselhaften Gesichtsausdruck. Sie zog ihre Augenbraue hoch und presste ihre Lippen aufeinander. Im Bereich Aufmerksamkeit hatte er schon einmal bei ihr gepunktet. Dabei genoß sie seinen nachdenklichen Blick und wartete auf eine Reaktion. Julia versuchte jedoch ihr stark pochendes Herz und die dazugehörigen Emotionen zu kontrollieren. Es war beinahe eine Enttäuschung, als Dima sich einen Schritt von ihr entfernte. Nervös biß sie auf ihre Unterlippe als in dem Moment wieder unzählige Fragen in ihrem Kopf schossen. 
Warum hat er sie nicht geküßt? Aufgrund der Trennung von Vladim? 
Empfindet Dima nichts für sie? Warum hat er dann diesen spektakuläre Plan für Valentinstag vorbereitet? Hätte er das auch getan wenn sie noch mit Vladim zusammen wäre? Seine Frage bezüglich einer Einladung in ein Restaurant riß sie wieder aus ihrem Gedankenchaos. Julia warf einen kurzen Blick ins Auto zu ihren Kindern, welche gespannt zu ihr blickten. Einen kurzen Moment war sie froh darüber, dass Dima sie nicht geküsst hatte. Sie würde bezüglich ihrem Nachwuchs offensichtlich in Erklärungsnot kommen. 

"Du kannst deine Kinder auch gerne mitnehmen. Es würde mich freuen.", sagte Dima und lächelte sie hoffnungsvoll an.

Julia überlegte einen kurzen Moment und nahm die Einladung schließlich an. 

"Die Kinder müssen aber noch einmal kurz nach Hause und die Kleidung wechseln", erklärte die Mutter.

"Natürlich. Wenn du möchtest werde ich einen Tisch reservieren. Wie wäre es um 18 Uhr nochmals im Kurabie Restaurant?", fragte er. 

Julia nickte freudestrahlend, machte einen Schritt auf Dima zu und umarmte ihn herzig.

"Danke!", flüsterte sie in einem fast bescheidenen Unterton und drückte sich förmlich an den gut gebauten Oberkörper des jungen Mannes.




*Den Song Kosmos kann man sich in der Playlist auf der Website anhören

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